Wochte am Sonntag: Himmel und Hölle

Da muss ein echter Teufelskerl dahinterstecken, so der erste Eindruck!

Es gibt ja so allerlei Medien und Möglichkeiten seine Botschaften loszuwerden. Das Auto als Botschafter ist gewiss nicht neu, aber in dieser Schlüssigkeit und Vielfalt nur selten zu finden. Hier scheint einschließlich der feurigen Lackfarbe einfach alles zu passen.
Himmel und HölleOb sich der Fahrer im Fahrzeug befand war infolge der Metallfolie nicht feststellbar. Und schon stellen sich wieder Fragen. Wollte er sich vor dem Himmel schützen, also genaugenommen vor dessen Sonnenlicht? Oder hatte er gar die Hitze der Hölle dort drinnen und wollte diese für sich behalten? Auch wenn er keine Angst vor dem Teufel hat, heißt das noch nicht, dass er sich auch nicht vor der Hölle und der Hitze fürchtet.

Nun, ist das jetzt ein Kunstwerk, eine Warnung oder einfach ein Wohnsitz? Letzteres würde zumindest die Abdeckung erklären, wenn der Eigentümer gerade zu Bett wäre. Doch wie lautet die Quintessenz? Wofür wird Gott denn üblicherweise sonst so gebraucht?
TeufelszeugUndWahrheitsfdg_webIn welchem Verhältnis stehen überhaupt Teufel und Gott? Schon kleine Kinder lernen, dass der liebe Gott uns vor dem Teufel bewahrt. Der erste Theaterbesuch, offenbart dem etwas größeren Kind jedoch, dass es der Kasperl ist, der den Teufel mutig in die Flucht schlägt. In der Schule spätestens wird es noch mal komplizierter, plötzlich gibt es viele verschiedene Namen für Gott, dann stehen Fegefeuer, Verdammnis und der Himmel oder das Paradies zur Wahl und die Möglichkeiten der Steuerung, also sich zu versündigen, werden auch vielfältiger. Aus welchem Kenntnisstand also spricht der rätselhafte Fremde zu uns. Vermutlich kennt er das mit dem Kasperl noch nicht, denn sonst hätte er anderes verglichen.

Weiterhin sollen wir „die Wahrheit finden, solange wir es noch können“. Warnt uns da der schon Leid tragende? Wohl nicht, denn wenn er die Wahrheit nicht mehr finden könnte, hätte er auch nicht die Erkenntnis uns zu mahnen, es sei denn jemand anderes hätte ihm zur Wahrheit verholfen. Wer könnte der Retter sein? Ein Hatamoto vielleicht oder sogar jener Teufel? Wenn ja, wo finden wir diesen Teufel – unabhängig davon, ob wir Angst vor ihm haben oder nicht. Sitzt er vielleicht bei der Zulassungsstelle?Teufelskiste_web
Fing vielleicht damit alles an. Das Auto war rot, da war noch nichts entschieden, dann kam die Nummer, Vorahnung, Angst und Resignation: „Akzeptiere Dein Schicksal, den Teufel und befreunde Dich mit ihm“.
Nein, die Lösung folgt aus knallharter Kalkulation! Plötzlich wird auch klar, warum er nicht, wie es konsequenter schiene, Anhänger der Roten Teufel aus der Pfalz ist, sondern einer der Bayern. Wenn der Halter des Wagens nicht zufällig die Initialen F. U. trägt, dann hat er – Teufelskerl hin oder her – tatsächlich den Dreh raus: „Fuck U Teufel!“

Einfach allem Bösen in der Welt den nackten Arsch zeigen! Das ist es doch! Dann kann Dir nichts mehr passieren!. Das ist die Wahrheit und gottlob haben wir sie gefunden, bevor wir nicht mehr können. Einfach nur den nackten Arsch zeigen, oder den richtigen Finger heben. Ähh …, was heißt eigentlich „gottlob“? Freudscher Verschreiber? Gott fährt doch wohl nicht Ford! Und ist gar so verschmitzt?
Die Vermutung allerdings, der Fahrer habe versucht, das Feuerwehrzufahrtsschild im Hintergrund umzufahren, ist bisher nicht bestätigt.
Eins ist jedoch gewiss, bremsen sollte man Autos nicht durch Festhalten am Kotflügel, auch nicht, wenn man drinnen sitzt. Das jedenfalls hat inzwischen auch der Fahrer festgestellt. Da hat ihm auch seine ganze Litanei und Dekoration nichts genützt. Offen bleibt, ob Gott ihm geholfen hätte, wenn er gedurft hätte. Vielleicht hätte der Fahrer aber auch einfach mit dem Gesicht nach vorne fahren sollen, statt allen ständig die anderen zwei Backen zu zeigen.

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